Steffi Memmert-Lunau • Angelika Fischer
ZÜRICH – Eine literarische Zeitreise
Eine Reise zu Zürichs Dichterorten:
Johann Caspar Lavater, Georg Büchner, Gottfried Keller, Mathilde Wesen-donck und Richard Wagner, Ricarda Huch, Stefan Zweig, Thomas Mann, James Joyce, Hugo Ball und Emmy Hennings, Robert Walser und Franz Kafka, Aline Valagin und Jakob Humm, Friedrich Glauser, Elias Canetti, Max Frisch, Alexander Solschnizynund vielen ihrer Zeitgenossen · · ·
Stellt man sich eine Stadt als lebenden Organismus vor, ist ihre Literatur die Seele. Zürich lockte schon immer Literaten an. Im 18. und frühen 19. Jahrhundert war die Stadt Station auf der klas-sischen Bildungsreise auf dem Weg nach Italien. Es kamen junge, idealistisch gestimmte Dichter und Denker wie Friedrich Gottlieb Klopstock, Christoph Martin Wieland und Johann Wolfgang Goethe, der hier seinen Freund, den Zürcher Gelehrten Johann Caspar Lavater, besuchte. Georg Büchner gelangte als junger Gelehrter und politischer Flüchtling nach Zürich und arbeitete am Woyzeck. Der junge Robert Walser erfuhr in Zürich die Leiden eines Büroangestellten und verarbeitete sie in seiner Prosa. Vor und während des Ersten Weltkriegs war Zürich ein Laboratorium der Moderne, wo sich die internationale Boheme begegnete. Hugo Ball und Emmy Hennings inspirierten den Kreis um das Cabaret Voltaire und die Dada-Bewegung. James Joyce kam in Zürich auf die Idee des Ulysses, des modernen urbanen Romans. Und mit der Machtergreifung der Nazis in Deutschland kamen in den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts Emigrantenströme aus ganz Europa. Thomas Mann schrieb, umgeben von seinen vertrauten Möbeln, an seinem Joseph-Roman. Max Frisch begab sich auf herausfordernde Identitätssuche. Friedrich Glauser empfing in Zürich Impulse für den ersten deutschsprachigen Krimi. Bis heute befeuert die Stadt Autorinnen und Autoren. Für viele war Zürich, wenn auch temporär, ein Zufluchtsort, zuletzt für Dissidenten aus Osteuropa, die in der neutralen Schweiz den Übergang in ein neues Leben suchten. All die Fremden und Zugereisten, die Kurzzeitzürcher und Menschen im Transit fanden in der Stadt am See Kristallisationskerne vor: die privaten Zürcher Freundeskreise und literarischen Salons, eine lebendige literarische Landschaft mit Lesegesellschaften und Diskussionsrunden, Theatern und Cafés.
Steffi Memmert-Luna reiste immer wieder auf den Spuren der Dichter nach Zürich. Sie stieß auf faszinierende Biografien, bewegende Schicksale, Skurriles und Seltsames, auf Glück, Erfolg und Traurigkeit. In kenntnisreichen Essays erzählt sie die Geschichten großer Autoren in der Stadt an der Limmat.
Angelika Fischer folgte diesen Spuren mit der Kamera und hielt die vielen literarischen Schauplätze Zürichs in atmosphärisch dichten, faszinierenden Schwarz-Weiß-Aufnahmen fest, die diesem großen Buch vom Zürich der Dichter eine markante Bildebene hinzufügen.
Text: Steffi Memmert-Lunau,
Photographien: Angelika Fischer
Format: 17x24,5cm, 200 Seiten
mit 180 Abbildungen im Duoton und einem Lageplan.
Fadenheftung als Klappenbroschur.
978-3-937434-81-0 € 24.80