Henry van de Velde (1863–1957), der belgische Architekt und Designer, sah die Chance seines Lebens, als er im April 1902 die Leitung der Großherzoglichen
Kunstgewerbeschule in Weimar übernahm. Als Wegbereiter des Neuen Stils – heute meist Jugendstil genannt –, wollte er das kulturelle Leben des thüringischen Kleinstaates grundlegend reformieren. Seine Mitstreiter –Harry Graf Kessler und Elisabeth Förster-Nietzsche, die Schwester des Philosophen, – hatten dem Großherzog neue Impulse für Wirtschaft und Handwerk seines Landes durch den Belgier suggeriert. Gleichwohl scheiterte van de Velde an den Vorurteilen und der Borniertheit des rückständigen Duodezfürstentums.
Seine 1908 erbaute Villa Unter den hohen Pappeln erinnert noch heute an die konfliktreichen Jahre Henry van de Veldes in Weimar.
Text: Martin H. Schmidt
Photographien: Angelika Fischer
13,5 x 21 cm, 32 Seiten, geheftet
ca.45 Abbildungen in Duoton
978-3-937434-52-0 € 7.80