Ich bin ein Waliser. Ich bin ein Trinker.
Ich bin ein Menschenfreund.
Der walisische Dichter und Essayist Dylan Thomas (1914 –1953) blieb Zeit seines Lebens mit der walisischen Landschaft verbunden. In seinem Geburtsort Swansea, einer Hafenstadt an der walisischen Südküste, wurde schon früh seine Fantasie beflügelt. Er strich durch den imaginierten Dschungel im Park gegenüber dem Elternhaus und schrieb schon als Jugendlicher Gedichte und Erzählungen. Zunächst als Reporter und Laienschauspieler tätig, entwickelte er sich bald zu einer ganz eigenständigen Stimme in der englischsprachigen Lyrik. Das Vokalstück Unter dem Milchwald wurde zu einem Welterfolg. Mit seiner Frau Caitlin und den drei Kindern zog der Dichter weiter nach Westen in das Hafendorf Laugharne. Dort bewohnten sie das „Boathouse“, von dem aus sie einen weiten Blick über die Mündung des Flusses Taf
hatten, eine weitläufige Wasserlandschaft, die innerhalb von Minuten ihr Gesicht ändern kann. Eine ehemalige Garage, von ihm „The Shack“ genannt, diente als Schreibwerkstatt. Meist ging er dann hinüber zu Brown’s Hotel, um zu trinken und den „kolossalen Lügnern“ an der Theke zu lauschen. Sein Alkoholismus trug vermutlich auch zu seinem frühen Tod bei. In Amerika starb Dylan Thomas auf einer Lesereise im Alter von nur 39 Jahren. Eine große Waliser Stimme war erloschen.
Franz-Josef Krücker spürt dem walisischen Dichter seit vielen Jahren nach. In diesem Buch besucht er dessen Lebensorte in Wales und erzählt von einem radikalen, dem Klang und der Musikalität der Sprache verpflichteten Leben.
Angelika Fischer hält in stimmungsvollen SchwarzWeiss-Photographien die Lebensstationen des Dichters fest, die Orte der Inspiration, die Wohn- und Arbeitsstätten, aber auch die ganz besondere Atmosphäre dieses Landstrichs, die zur Quelle großer Dichtung wurde.