Andreas Rumler
EXIL als geistige Lebensform
BRECHT + FEUCHTWANGER
Ein Arbeitsbündnis
Essay
Während des „Dritten Reichs“ überlebten fast alle deutschen Autoren von Rang nur dank der Tatsache, dass es ihnen gelang, irgendwo Zufluchtsorte zu findenwie Thomas und Heinrich Mann in den USA oder Anna Seghers in Mexiko. Weniger bekannt ist, dass die beiden Freunde Bertolt Brecht und Lion Feuchtwanger auch unter den Bedingungen des Exils ihr Arbeitsbündnis aus Münchner Tagen fortsetzen konnten, das mit der gemeinsamen Arbeit an Leben Eduard des Zweiten von England (nach Marlowe) einen ersten Höhepunkt erreichte. In Frankreich und Dänemark und später, als sie unter Lebensgefahr vor der deutschen Wehrmacht in die USA geflohen waren und sich in der Nähe von LosAngeles niederließen, setzten sie ihre Kooperation fort. Feuchtwanger wurde zuvor in Frankreich in einem Konzentrationslager interniert und entkam nur knapp nach Portugal. Brechts Mutter Courage und Galilei oder Feuchtwangers Geschwister Oppermann und eben auch Exil sind literarische Zeugnisse dieser Erlebnisse. Sie planten in Hollywood zusammen ein Filmprojekt, aus dem Brechts Stück Die Gesichte der Simone Machard und Feuchtwangers Roman Simone hervorgingen. Unser Autor folgt dem Lebensweg der beiden großen Schriftsteller und ihrem mit literarischen und publizistischen Mitteln geführten Kampf gegen den Faschismus – eine Haltung, die sich zu einer „geistigen Lebensform“ (Thomas Mann) entwickelt. Zahlreiche Fotos dokumentieren die wechselnden Orte dieser erzwungenen Odyssee.
Format: 13,5 x 21 cm, 160 Seiten,
Fadenheftung als Klappenbroschur
mit diversen SW-Abbildungen
ISBN 978-3-937434-76-6